Selbstverantwortung

Selbstverantwortung und Eigenmotivation – alle suchen sie, alle wollen sie, reden sie herbei. Aber niemand weiß, wie man diese spezielle Energie ermöglicht, auf der letztlich Unternehmertum baut. Wer sich nicht auf Lippenbekenntnisse beschränken will, findet hier die Wege.

Selbstverantwortung und Eigenmotivation

Die Qualität des Bewusstseins entscheidet über gelingendes Leben und beruflichen Erfolg. Gemeint sind innere Einstellungen, Anschauungen und Grundüberzeugungen, mit der Menschen ihr Leben arrangieren, als Führungskraft führen und das Unternehmen gestalten. Diese inneren Einstellungen lassen sich praktischerweise durch gegensätzliche Pole beschreiben und unterscheiden. „Selbstverantwortung / Fremdsteuerung“ ist ein solches Gegensatzpaar, das für das Thema „Motivation“ von grundlegender Bedeutung ist.

Was ist Selbstverantwortung?

Selbstverantwortung ist ein Erfahrungsrahmen, in dem Menschen ihre Handlungen und Lebensumstände als wählbar erleben. Das ist das Mindset: „Ich habe meine Lebenssituation, so wie sie jetzt ist, gewählt. Ich könnte sie abwählen. Dafür wäre ein Preis fällig, den ich im Augenblick nicht zahlen will.“ Menschen mit diesem Mindset sind „von innen“ gesteuert. Ihnen ist bewusst, dass sie immer Alternativen haben, neue Entscheidungen treffen und neue Wege wählen können.

Was bedeutet es, Selbstverantwortung zu übernehmen?

Selbstverantwortung bedeutet im Kern die Kontrolle über das eigene Leben. Denn ein gelungenes Leben ist keine Glücksache, sondern das Ergebnis eines eigenverantwortlichen und entschiedenen Handelns. Dann steuert man selbst das eigene Lebensauto und trifft bewusste Entscheidungen. Dann erzählt man keine Opfer-Geschichten und gründet keine Jammerzirkel.

Warum ist es wichtig, Selbstverantwortung zu übernehmen?

Wer sich grundsätzlich als Opfer der Umstände erlebt, wer die eigene Lebenssituation, so, wie sie jetzt ist, als notwendig, von außen gesteuert und unveränderbar betrachtet, der wird auch niemals wirklich Verantwortung für sein Leben übernehmen. Weil er vergessen hat, dass er die Umstände selbst schuf, als deren Opfer er sich vielleicht jetzt erlebt. Diese Opfer-Haltung hat Konsequenzen: Das Gefühl, fremdbestimmt zu sein und von äußeren Kräften gesteuert zu werden, ist die Ursache für Stress und Burn-Out. Positiv gewendet: Nur derjenige, der Selbstverantwortung für eine schwierige Situation übernimmt, hat auch die Kraft, sie zu überwinden. Nichts macht so glücklich und erfolgreich wie das Gefühl, sein Leben selbst in der Hand zu haben.

Selbstverantwortung im Beruf

Selbstverantwortung im Beruf ist diese Einstellung: „Ich habe diese Arbeit, so wie sie jetzt ist, frei gewählt. Diesen Job, diesen Mitarbeiter, diesen Kollegen, dieses Gehalt, diesen Kunden, den morgendlichen Stau auf der Fahrt ins Büro, die Möglichkeit, vom Chef gefeuert, versetzt, befördert zu werden - all das, und alle anderen Umstände und Begleitumstände des Jobs: Ich habe mich dafür entschieden.“ In der Konsequenz bedeutet das Eigeninitiative, unternehmerisches Denken und Handeln. Auch die eigene berufliche Entwicklung wird eigenverantwortlich gestalten: zu lernen, sich weiterzubilden, nicht darauf zu warten, von anderen optimiert zu werden. Führungskräfte können zur gelebten Eigenverantwortung beitragen, indem sie Selbstentwicklungsmöglichkeiten anregen und vertrauensbasierte Freiräume zur Verfügung stellen. Das ist gemeint, wenn von „Verantwortung abgeben“ gesprochen wird.

Selbstverantwortung und Eigenmotivation

Ein selbstverantwortlicher Mensch übernimmt auch die Verantwortung für die eigene Motivation. Er erwartet nicht, von anderen geschoben, gezogen oder bei Laune gehalten zu werden. Seine Energie kommt von innen, von der Entschiedenheit, und nicht von außen, nicht durch den Chef, durch Boni oder Karriereerwartungen. Die wahre Kraftquelle von Leistung ist eine hohe Eigenmotivation, die mit ganzem Herzen „Ja“ sagt zu dem, was jetzt ist. Die sich entschieden hat, das zu tun, was sie jetzt tut. Führungskräfte können dazu beitragen, indem sie ganz bewusst und explizit sagen: „Ich bin nicht dafür da, Sie zu motivieren. Es ist nicht mein Job, Sie bei Laune zu halten. Wenn Sie das von mir erwarten, sollten wir besser nicht zusammenarbeiten.“ Motivation ist Sache des Einzelnen, ihr Leistungsmöglichkeiten zu geben – das ist Sache der Führung.

Selbstverantwortung lernen – so geht’s!

Dr. Reinhard K. Sprenger hat zum Thema ein überaus erfolgreiches Buch geschrieben, das 16 Monate auf Platz 1 der Wirtschafts-Bestsellerlisten stand: „DAS PRINZIP SELBSTVERANTWORTUNG – Wege zur Motivation“ (Campus-Verlag). Er gibt auch Seminare und Coachings zur Eigenverantwortung. Sie tragen den Titel „Die Entscheidung liegt bei dir!“, „Meisterschaft in Führung und Selbstführung“, „Den Sieger erkennt man am Start“ oder „Raus aus der Opfer-Story“. Immer geht es darum, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen, Spielräume zu erkennen und Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

Dr. Reinhard K. Sprenger berät auch Unternehmen zur Entwicklung einer Organisation, die die Selbstverantwortung und die unternehmerische Initiative der Mitarbeiter fördert.

 

Häufig gestellte Fragen (FAQ):

Was bedeutet Selbstverantwortung?

Selbstverantwortung ist eine innere Einstellung, die das eigene Handeln als selbstgewählt und die eigene Lebenssituation als selbst entschieden anerkennt.

Welche Vorteile hat Selbstverantwortung?

Für den Einzelnen hat Selbstverantwortung den Vorteil, ein selbstbestimmtes und insofern freies Leben zu leben. Die Kontrolle über das eigene Leben liegt in der eigenen Hand; keine Sachzwänge oder äußeren Einflüsse laden zum Jammern ein. Für das Unternehmen liegt der Vorteil in der stabilen, belastbaren Eigenmotivation.

Wie kann man lernen, Selbstverantwortung zu übernehmen?

Zunächst muss kann erkennen, was einen daran hindert, selbstverantwortlich zu denken und zu handeln. Was passiert, wenn man sein Leben von anderen entscheiden lässt? Zugleich kann man lernen, dass Belohnungen in Wirklichkeit bestrafen: Verlust der Lust. Verantwortung übernehmen fällt zudem leicht durch einige wichtige Denkfiguren, die es erlauben, Kraft und Energie aus sich selbst heraus zu entwickeln – und nicht von anderen abhängig zu sein.

Was bedeutet es, eigenverantwortlich zu arbeiten?

Eigenverantwortlich zu arbeiten bedeutet, die Gründe für Erfolg und Misserfolg nicht bei den Umständen zu suchen, sondern bei sich selbst. Und genau dadurch sich ständig zu verbessern. Erfolg macht Spaß, wenn er der Selbstverantwortung folgt.